KI nutzen, um Ergebnisse von klinischen Studien für Patienten zusammenzufassen

11. Mär 2024

KI nutzen, um Ergebnisse von klinischen Studien für Patienten zusammenzufassen
KI nutzen, um Ergebnisse von klinischen Studien für Patienten zusammenzufassen

Erkenntnisse aus klinischen Studien sind für Patientinnen und Patienten oft von grossem Interesse. Jedoch ist es für Laien meist schwierig, die Resultate von klinischen Studien zu verstehen. Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen, komplexe medizinische Informationen verständlich aufzubereiten.

Erkenntnisse aus klinischen Studien sind für Patientinnen und Patienten oft von grossem Interesse. Jedoch ist es für Laien meist schwierig, die Resultate von klinischen Studien zu verstehen. Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen, komplexe medizinische Informationen verständlich aufzubereiten. Dabei gibt es aber einige Punkte zu beachten.

Wenn klinische Studien abgeschlossen sind, müssen die Resultate öffentlich zugänglich gemacht werden – etwa in Fachzeitschriften, auf Newsportalen der Pharmaunternehmen oder auf staatlichen Portalen wie clinicaltrials.gov. Die Publikation von Resultaten klinischer Studien heisst aber nicht automatisch, dass Patientinnen und Patienten etwas mit diesen Informationen anfangen können: Was für Fachpersonen einfach zu entziffern ist, ist für Patienten allzu oft unverständlicher Fachjargon.

Ergebnisse laienverständlich zusammenfassen

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) verlangt in der Verordnung 536/2014, dass die Ergebnisse jeder klinischen Studie, die in Europa durchgeführt wurde, laienverständlich zusammengefasst werden («lay summary»). Das bedeutet, dass die wichtigsten Ergebnisse der Studie so dargestellt sind, dass sie den Patienten eine informierte Entscheidung ermöglichen. Dies soll Transparenz schaffen – nicht nur für die Patienten, sondern auch für Gesundheitsfachpersonen und für die interessierte Öffentlichkeit.
In der Schweiz gibt es keine solche Pflicht, trotzdem werden auch hierzulande bei ausgewählten Studien solche Zusammenfassungen erstellt, etwa bei Studien, die von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung SAKK durchgeführt wurden. Dies ist aber eher die Ausnahme als die Regel.

Kurz und einfach verständlich

Laienzusammenfassungen sind kurze, einfach verständliche Texte, die in den Sprachen der Teilnehmenden der klinischen Studie verfasst werden. Die Zusammenfassungen umfassen in der Regel folgende Punkte:

  • Informationen zum Studiendesign: Phasen, Teilnehmendenzahl, Studiendauer
  • Hauptergebnisse hinsichtlich Wirksamkeit, Verträglichkeit, Überlebenschancen, Nebenwirkungen
  • Implikationen: potenzielle Auswirkungen auf die klinische Praxis
  • Einschränkungen: mögliche Schwächen der Studie
  • Ausblick, weitere Schritte, Forschungslücken

Erstellen von Zusammenfassungen durch KI

Aber was tun, wenn es von einer Studie keine Laienzusammenfassung gibt? Patientinnen und Patienten können Studienergebnisse mithilfe von KI eigenhändig zusammenfassen. Öffentlich zugängliche und kostenlose Tools wie ChatGPT oder perplexity.ai sind in der Lage, Studienergebnisse zu vereinfachen und die wichtigsten Resultate für Patienten auf eine Weise zusammenzufassen, die keine fundierten Fachkenntnisse voraussetzt.
Klinische Studien können durch KI zusammengefasst werden, indem zum Beispiel der Link zu den Studienergebnissen in die Chat-Zeile kopiert wird. Falls das nicht funktioniert, klappt es möglicherweise mit dem Kopieren und Einsetzen des gesamten Texts über die klinische Studie.
Dann muss dem Tool das gewünschte Ergebnis in Form einer einfachen Anleitung mitgeteilt werden, zum Beispiel mit dem folgenden Satz: «Fasse die Resultate dieser klinischen Studie auf eine patientenfreundliche Art zusammen.» Der Ausdruck «patientenfreundlich» stellt sicher, dass Fachbegriffe erklärt werden und die Zusammenfassung ohne medizinische Vorkenntnisse verstanden werden kann. Ebenfalls kann dem Chatbot die gewünschte Struktur mitgeteilt werden, zum Beispiel so: «Die Zusammenfassung sollte einen Titel haben und die drei Abschnitte Studiendesign, wichtigste Resultate und Implikationen für die klinische Praxis beinhalten.»

Kontrolle und Disclaimer

Nach der Zusammenfassung durch KI empfiehlt sich jeweils, den Inhalt der Zusammenfassung zu kontrollieren und mit den publizierten Resultaten zu vergleichen: Werden die richtigen Fachbegriffe erwähnt und erklärt? Fallen Unstimmigkeiten auf? Fehlt etwas Wesentliches? Die vom Chatbot generierten Informationen sind hilfreich – als Grundlage für wichtige medizinische Entscheidungen sollten sie aber nicht dienen. Hier braucht es immer die Expertise einer medizinischen Fachperson.

Keine festen Regeln

Bei der Nutzung von KI für die Interpretation von klinischen Studienergebnissen gibt es keine festen Regeln. Es braucht etwas Erfahrung, um das KI-Tool mit den für die eigenen Bedürfnisse relevanten Befehlen zu füttern. Häufig ist es auch ein Ausprobieren mit verschiedenen Befehlen, bis das gewünschte Resultat vorliegt. Fest steht jedoch: Tools wie ChatGPT sind in der Lage, komplexe Resultate von klinischen Studien in Echtzeit in die gewünschte Form, Länge und Sprache zu bringen.

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